The Bodensee Player's nineth production--"Accommodations" by Nick Hall was presented on November 22, 23, 24, 25 and 26, 2001 in the Atrium Theatre.

Cast

Tracy Thomas Niessner
Lee Gabi Gerdau
Pat Sharon Hainer
Bob Allen Hainer
   
Producer Heather Mullen
Director Sandra Winstanley

Synopsis

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In New York vermittelt eine Zimmervermietung Tracy, Lee und Pat eine gemütliche Wohnung zum Semesterbeginn.

Doch der verärgerte Ehemann Bob, der überrasehend auftaucht, des Weiteren eine frisch emazipierte, wortgewandte Hausfrau, ein gelangweilter Psychologie-Student mit einer besonderen Zuneigung zu Ratten sowie eine liebeskranke, schein-schizophrene Schauspielerin erschweren zusehends das harmonische Zusammenleben. Spannungen und Begegnugen eskalieren; wer wird nachgeben und Anpassungen vornehmen müssen?
A roommate agency has placed Tracy, Lee and Pat together in a very cozy apartment in New York City, as university studies begin. But the unexpected appearance of Bob the angry husband, a newly independent housewife with "a tongue in her head", a disinterested psychology student with a rat-fetish, and a lovelorn would-be schizophrenic actress complicate the whole experience of living peacefully together. Tensions and confrontations escalate. Who will "give in" and make accommodations?

Südkurier Review by Sabine von Bellersheim

Accommodations" - Bodenseeplayers Caserne FN 22.11.01

Accommodations - (K)eine Übereinkünfte um die Unterkunft –
und manches kommt einem Spanisch vor

Schon wieder English Theatre in der Caserne! Im Juli erst begeisterten die Bodenseeplayers mit zwei Einaktern. Und jetzt, ebenfalls nach erstaunlich kurzer Probenarbeit, brachten die talentierten Amateure eine dreiaktige Komödie auf die Bretter: „Accommodations" von Nick Hall. Große Begeisterung nicht nur bei der übrigens ständig anwachsenden Fan-Gemeinde. Auch Zuschauer, die zum ersten Mal zur kleinen Bühne hinter dem „Refugium" gefunden hatten, spendeten heftigen Applaus.

Ob mein Schul-Englisch wohl ausreicht? Wer sich diese Frage gestellt hatte, merkte bald, dass er wie alle anderen an den „richtigen" Stellen lachen konnte, denn er hatte (fast) alles verstehen können! Ein Verdienst der vier Laienschauspieler, die alle mit vorbildlicher Aussprache glänzten.

Durch Vermittlung einer Agentur finden sich drei Singles als Wohngemeinschaft wieder. Missverständnisse sind vorprogrammiert, da alle drei geschlechtsneutrale Vornamen tragen: Pat, Tracy und Lee. Pat, eine befremdlich überkandidelte Schauspielerin, hat in drei Monaten bereits zehn Wohngenossinnen vergrault. Dass die erwartete Tracy ein männlicher Psychologiestudent ist, stört sie keineswegs. Ganz im Gegenteil zur Dritten im Bunde. Lee, die soeben vor ihrem Macho-Ehemann geflüchtete Frau, muss nun gleich zweierlei verdauen. Zum einen die winzige und zudem schäbige Zwei-Zimmer-Wohnung ohne Bad. (Die Badewanne befindet sich in der gemeinsamen Wohnküche in einer Kiste, dass Klo ist irgendwo im Treppenhaus.) Dazu den Schock, dass Tracy ein Mann ist. Per Los werden die Schlafgelegenheiten verteilt. Doch der Zuschauer erfährt nie das Ergebnis.

Der vierte Akteur ist Bob, der verlassene Ehemann. Die Ingredienzien dieser Komödie lassen sich leicht ausmalen - Vorwürfe, Missverständnisse, Eifersucht und so weiter.

Wesentlich ist: Wie setzten die Schauspieler diesen Plot um? Thomas Niessner gibt durchgehend den eher introvertierten, unbeholfenen doch nicht weltfremden Studenten Tracy. Sharon Hainer darf, ausstafffiert mit herrlichen Kostümen, als Pat ihr komödiantisches Talent in nicht weniger als fünf Rollen austoben. Als Shirley Temple, Scarlett O'Hara (oder sollte es doch Florence Nightingale sein?), Judy Garland und schwangerer Matrose; und endlich auch als sie selbst. Sie gibt vor, die Klamotten jeweils vom Vermieter Simon zu bekommen. Ob dieser skurrile Typ nur in ihrer Vorstellung existiert, bleibt offen. Schizophrenie oder nur spinnertes Wunschdenken? Gabi Gerdau als Lee ist völlig überfordert. Hin- und hergerissen zwischen der unerfreulichen Gegenwart und der unerträglichen Ehe-Vergangenheit, merkt sie gegen Ende, dass alles doch so schlimm nicht war und will wieder zurück zu ihrem Bob. Dieser wird überzeugend von Allen Hainer dargestellt. Ein Socken und Zeitungen verstreuender Baseballfan, chauvinistisch, oberflächlich und besitzergreifend. Liebe? Naja - so eine Ehefrau ist halt eine bequeme Einrichtung, oder?

Natürlich darf Liebesschmerz nicht fehlen! Da die verrückte Pat beim Studenten nicht landen kann, nimmt sie die nächstbeste Gelegenheit zu einem Date wahr. Hier zu Hause bei einem Dinner. Den beiden anderen bleibt nichts übrig, als sich anderswo aufzuhalten. Der Auserwählte ist genau jener Bob, Lees Ehemann. Oh weh!

Wunderbar komische Szenen und sorgfältig einstudierte Körpersprache wurden reich mit Gelächter belohnt. Ein Gag geriet besonders köstlich: Pat versuchte in fürchterlich verkehrtem Spanisch Eindruck zu schinden. Brav übersetzte sie das auch - je nach Gelegenheit. Erst als all ihre Hoffnungen vergeblich scheinen, verrät sie, dass es sich immer um ein und denselben Satz handelt, den sie in der U-Bahn aufgeschnappt hat (verkürzt): Verlassen Sie nicht den Zug, wenn er zwischen den Stationen hält. Auch hinter manch anderem Satz verbargen sich feinsinnige Wortspiele und Lebensweisheiten.


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